Eigentlich wollte ich etwas über Brote schreiben. Über Manna. Ich liebe dieses Wort und seine Bedeutung so sehr, dass ich ihm eine Rubrik auf dieser Website gewidmet habe.
Denn als Moses die Israeliten einst durch die Wüste führte, in der Hoffnung, das gelobte Land zu erreichen, rettete er sie damit durch die harten und brotlosen Zeiten.
Es gibt Manna tatsächlich, verborgen unter der Baumrinde einer sizilianischen Eschenart. Eine ziemlich bittere Angelegenheit, die erst durch Luft und Sonne plötzlich süß und genießbar wird. Manna ist in etwa so mühsam zu gewinnen wie es schwierig ist, richtig gut glutenfrei zu backen.Was für eine schöne Metapher, dachte ich, weil ich der Ironie immer ein kleines Stückchen näher bin als den Tränen.
Doch nun geschah der 7. Oktober Und der Humor blieb mir im Halse stecken.
Sie sind angekommen, die Israeliten, in dem so sehr ersehnten Land… Doch immer wieder wird es ihnen zum Verhängnis.Und noch niemals so wie am letzten Wochenende, in einer grauenvollen Orchestrierung aus 9/11, dem Bataclan in Paris und dem sektenartigen Irrsinn von Charles Manson.
Wie laut kann Stille werden?
Ich kann nicht aufhören, an die Staatsgründung Israels zu denken, die seit dem allerersten Tag 1948 zu nicht endenden Konflikten führte. Es hätte sie nie geben müssen, wenn wir einfach die Menschen jüdischen Glaubens dort hätten weiter leben lassen, wo sie seit Generationen lebten: nämlich mitten unter uns!
Ihre heutige Heimat am Mittelmeer ist nicht nur das Ergebnis dessen, dass ihnen die Vereinten Nationen 1947 die Hälfte Palästinas zusprachen. Sondern vor allem davon, dass Deutschland – und in stummer Duldung auch der Rest der Welt – Verbrechen an ihnen beging, die das Vergessen niemals erlauben werden.
Warum nicht? Weil diese archetypisch für das schlimmste stehen, wozu Menschen fähig sind.
Eltern und Kinder in jenem gelobten Land schreiben gerade verzweifelte Nachrichten ins bodenlose Nichts. Und viel zu viele in unserem Land zucken mit den Schultern, weil sie denken, dieser Krieg beträfe sie nicht. Den Antisemitismus mit all seinen abgründigen Konsequenzen, den es ja angeblich nun nicht mehr gibt, hat Deutschland durchgereicht an diejenigen, die sich nun auf Schulhöfen als die neue Herrenrasse gerieren: terroristische Fachkräfte, in ihrem Zuhause oder auf den Straßen anzutreffen, jedoch eher selten bei der Arbeit; durchfinanziert vom Bürgergeld und großzügigen Zuwendungen der schuldbewussten UN.
Unseren Eltern und Großeltern haben wir unzählige Male vorgeworfen, wie denn all das passieren konnte mit den Juden, und was, wenn überhaupt, sie sich dabei gedacht und warum sie denn nichts getan haben.
Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir, als ihre Kinder und Enkel und Urenkel, im Glashaus sitzen, und dass die Steine, mit denen wir nach ihnen warfen, nun unsere eigenen Scheiben sprengen.
Wenn wir jetzt nichts sagen, then we are really screwed.
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