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Frau in den Schmerz

Angst & Panik 

Der Zusammenmhang zwischen seelischen Befindlichkeitsstörungen und Zöliakie ist seit langem bekannt. Aber wie genau Gluten und die damit verbundene Darmentzündung den Gehirnstoffwechsel und die Stimmung beeinflusst, wird von der Neurowissenschaft erforscht. Die Faustregel lautet: Was der Körper empfindet, wird im Gehirn abgebildet. Und umgekehrt.

Wir haben mit HP Petra Hofmann über Erste Hilfe bei Angstzuständen aus der Sicht der Naturheilkunde gesprochen.

 

Von Katrin Reichelt

 

Frauen schreiben uns immer wieder: "Ich habe solche Angst." KundInnen riefen mich an: "ich trau mich nicht mehr aus dem Haus." Nicht zuletzt, wegen ihrer unbarmherzigen Darmsyptome. Oder: "Was, wenn ich eine tödliche Krankheit habe?" Oder: "U-Bahn fahren ist unmöglich geworden."

Männer haben ebenfalls schreckliche Panikattacken, jedoch nur halb so oft wie Frauen. Aber sie schreiben nicht und reden selten darüber – vielleicht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Oder, weil sie sich schämen. "In den USA nimmt inzwischen jeder vierte Psychopharmaka", sagt der zukünftige Gesundheitsminister Robert F. Kenndy jr., "und niemand fragt nach dem WARUM."

Sein erklärtes Ziel ist es, alle Forschung statt auf immer mehr Pillen auf den Zusammenhang zwischen Ernährung und chronischen Erkrankungen zu richten.

30 Prozent der Deutschen erleben im Laufe ihres Lebens mindestens einen Angst- oder Panikanfall. Wie viele davon Nahrungsmittelintoleranzen geschuldet ist, hat niemand ernsthaft untersucht. Doch den Zusammenhang zwischen Bauch und Gehirn hat unter anderem der Neuro-Wissenschaftler Bessel van der Kolk über Jahrzehnte erforscht und in seinem faszinierenden Bestseller DAS TRAUMA IN DIR aufgeschrieben. Es beschreibt unter vielem anderen, was nahezu jeder Mensch mit Zöliakie erlebt.

 

Die Panikattacke ist die Eskalation einer Angst, die lange unter Verschluss gehalten wurde. Aus einem Auslöser, der winzig erscheint, kann eine riesige Spirale werden. Ein emotionaler Schmerz, eine Kleinigkeit oder auch ein scheinbares Nichts können das Fass zum Überlaufen bringen. Wer einmal eine echte Panikattacke hatte, Angst mit allen Schikanen, der weiß, dass er dieses Gefühl noch nie zuvor erlebt hat. Es ist in etwa so, als würdest Du aus dem Haus gehen und direkt vor Dir, gerade nachdem Du die Tür zugezogen hast, steht ein Grizzly-Bär und fletscht Dich an.

Herzrasen, Wogen von Hitze, eiskalter Schweiß, die Hände zittern, der Bauch krampft sich zusammen, die Knie geben nach, Du musst sofort aufs Klo. Letzteres kennt nahezu jeder mit Zöliakie oder Glutenintoleranz, und manchmal fragt man sich, was eigentlich zuerst da war: die Angst – oder die Panik, wo die nächste Toilette zu finden ist?

Unerträgliche Enge, kein Entrinnen. Todesangst. "Sie sind gesund", sagen die meisten Ärzte. "Das denkst auch nur du", sagt Dein Kopf. Es dauert im Durchschnitt sieben Jahre, bis in der Schulmedizin die Diagnose "Angststörung" gestellt ist. Es dauert im Schnitt genauso lange, bis Ärzte eine Zöliakie entdecken.

Treppe

INTERVIEW

Drei Arten zu reagieren: Flucht, Angriff oder Starre

Wir haben Heilpraktikerin und Homöopathin Petra Hofmann gefragt, ob die Naturheilkunde vielleicht mehr zu bieten hat und sind auf erstaunliche Zusammenhänge gestoßen.

Bin ich krank, wenn ich unter Furcht, Angst und Panik - hab ich's dann "an der Seele"?

Nein. Jeder erlebt das mal in irgendeiner Form. Sei es der Gang zum Zahnarzt, der Angstgefühle erzeugt, die anstehende Prüfungssituation oder eine Phobie vor Spinnen. Ist die Situation vorbei, verschwinden die Ängste wieder. Aber manchmal werden Ängste auch zu einem Lebenskorsett, welches kaum mehr Spielraum lässt, das eigene Leben frei zu gestalten.

 

Was würden Sie dann empfehlen?
Kliniken für psychosomatische Medizin, ambulante Psychotherapien und auch die konstitutionelle homöopathische Behandlung bieten Hilfe und Begleitung, wenn die Angst lebensbestimmend wird.

 

Aber was kann ich tun, wenn die Angst so groß geworden ist, dass man sich das Aufsuchen professioneller Hilfe schon nicht mehr zutraut?
Angst ist nicht gefährlich, sondern nur unangenehm. Dennoch kostet eine Panikattacke Kraft und zwar so viel, wie es Kraft kostet nach einer dreiwöchigen Grippeerkrankung wieder auf die Beine zu kommen.
Dabei ist eine Angststörung "nur" eine Fehlinterpretation der Amygdala, dem Mandelkern im Zwischenhirn. Das hilft natürlich nicht wrklich weiter, wenn man gerade vor Angst wie gelähmt ist. Diese Stelle im Gehirn bewertet das, was wir erleben. Reneau Z. Peurifoy beschreibt in seinem Buch "Angst, Panik und Phobien" ein schönes Beispiel, wie eine solche Bewertung aussehen kann: "Eine Person, die in einer Gegend lebt, in der es Giftschlangen gibt, lernt rasch, Schlangen mit Gefahr zu assoziieren. Sobald ihre Sinnesorgane irgendetwas Schlangenähnliches wahrnehmen, löst die Amygdala sofort die "Kampf oder Flucht"-Reaktion aus. Schließlich ist es in einer solchen Gegend im Wald allemal sicherer, einen auf dem Boden liegenden Zweig für eine Schlange zu halten, als eine Schlange für einen heruntergefallenen Zweig."

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Pflanzen, die es in sich haben

Okay, ich habe immer noch so viel Angst, dass ich es nicht bis zum Auto schaffe, geschweige denn zum Therapeuten. Was dann?

Homöopathie und Phytotherapie bieten eine breite Auswahl an Mitteln, die eine Angststörung erträglicher machen und zu Mut verhelfen, sich professioneller Hilfe anzuvertrauen.

 

Als da wären…?

Wir beginnen mal mit der Pflanzenwelt…

  • Kava-Kava oder auch Rauschpfeffer: wirkt angstlösend, muskelentspannend und leicht stimmungsaufhellend (Anmerkung: nicht bei Leberschäden oder über längeren Zeitraum einnehmen, nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit)

  • Passionsblume, Melisse, Baldrian und Johanniskraut wirken ebenfalls angstlösend, schlaffördernd (Zöliakie-Patienten leiden oft unter Schlafstörungen) und stimmungsaufhellend. Besonders wirksam ist hier das Johanniskraut, da es auch einer verspannten Muskulatur entgegenwirkt. In Kombination mit Baldrian kann der Anteil der Johanniskrautes minimiert werden, da Baldrian die Wirkung des Johanniskrautes um das 10fache verstärkt. Der einzige Wehrmutstropfen beim Johanniskraut ist die Wechselwirkung bzw. Gegenanzeige, wenn gleichzeitig auch Antidepressiva eingenommen werden.

  • Geranium robertianum (Storchenschnabel) als Urtinktur: Löst Schockzustände innerhalb von Sekunden auf und heilt Hautekzeme, die durch Angst und Schrecken entstanden sind, reinigt außerdem die Lymphe.

  • Auch ätherische Öle wie Lavendelöl und die Rescue Tropfen der Bach-Blütentherapie  können helfen, die Angst zu mildern. Die Wirkung der pflanzlichen Heilmittel tritt etwa eine Woche nach Beginn der Einnahme ein.

 

… und kommen dann zur Homöopathie.

Homöopathische Medizin

Am Rande der Panik

  • PULSATILLA: milder, weicher, zu Tränen neigender, aber auch gereizter Mensch. Angst vor Männern, oder vor dem anderen Geschlecht; Furcht, an hohen Gebäuden hinaufzuschauen, Angst vor dem Alleinsein, nicht geliebt zu werden, fühlt die Angst oft in der Magengegend, fühlt sich unwohl in überheizten vollen Räumen, möchte frische Luft trotz Frösteln. Übertriebene Ängste, Furcht verlassen zu werden, Angst verrückt zu werden, vor dem, was andere über einen denken könnten. Meist Hormonprobleme, besonders die Progesteronphase in der zweiten Zyklushälfte ist gestört. Furcht vor Gespenstern, Hunden, vor Zug- oder Busfahrten.
     

  • STRAMONIUM: Angst vor der Angst, das schreckliche Gefühl, ganz alleine in der Wildnis ausgesetzt zu sein. Nachtschreck, Beschwerden durch Schreck im Allgemeinen, Furcht vor Dunkelheit, nachts muss das Licht anbleiben. Beschwerden schlimmer durch das Geräusch von fließendem Wasser, Furcht vor allem, was schwarz oder dunkel ist, Angst im Tunnel. Gewalttätig (bei Kindern gewalttätige Wutanfälle), , zerstört Dinge, wilder Blick, oft starre Gesichtszüge, macht Gebärden mit Armen und Händen.Angst vor Tod, vor dem Alleingelassen werden.
     

  • PHOSPHORUS: Große Angst vor dem Alleinsein, Furcht vor der Dunkelheit, Furcht in einer Menschenmenge, Verlangen nach Licht und Wärme, Sonne; Angst vor Gewitter, erschrickt bei jedem Donnerschlag aufs Neue; Furcht vor Krebs, Angst dass etwas Schlimmes passiert. Sehr mitfühlende Menschen, die auch selbst sehr viel Mitgefühl brauchen, machen sich viele Sorgen um ihre Liebsten, zappelig, verfroren, aber innerliche Hitze, Verlangen nach Eis, Cola und Schokolade, Schwindel tritt fast immer begleitend bei allen Erkrankungen auf, generelle Blutungsneigung, werden gerne massiert und gestreichelt was so gut wie jedes Symptom bessert.
     

  • ARSENICUM ALBUM: Angst mit Ruhelosigkeit und Schwäche, Eiseskälte, Verschlimmerung oft um Mitternacht und morgens, Angst beim Alleinsein, Todesangst, Gewissensangst, Furcht vor Menschen, Angst vor Dieben, vor Krankheit, vergiftet zu werden. Sehr verzweifelt, zittert, meint sterben zu müssen, läuft ruhelos hin und her; Angst, geliebte Menschen zu verlieren, weil es seine Sicherheit gefährden könnte; kann das Tadsch Mahal nicht genießen, weil er ständig besorgt ist, jemand könnte sein Geld klauen. Empfindlich gegen Unordung, alles muss perfekt sein: Haushalt, Kleidung, Auftreten; Kälte verschlimmert, Wärme bessert.
     

  • ACONITUM: das Akutmittel, das man immer in der (Hand-)Tasche haben sollte. Hilfreich bei allem, was plötzlich und heftig beginnt wie Unfälle, schlechte Nachrichten, Hexenschuss. Todesangst, konkrete Ängste vor Erdbeben, in einer Menschenmenge, in engen Räumen. Sehr nervös, erschreckt leicht, ist außer sich vor Angst und Erregung; hastige, eilige Bewegungen, Beschwerden nach Autounfall, Schreck, Schock. Meist sehr fröhliche Menschen, können zwar sehr gereizt sein, beruhigen sich aber schnell wieder; wird beim Aufsetzen blass im Gesicht, welches im Liegen gerötet war; großer Durst, Schockstarre, ängstlicher Gesichtsausdruck. Oft hilfreich bei blau angelaufenen Neugeborenen.  

INTERVIEW

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Angst ist nicht = Angst.

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Die Antwort auf nahezu alle Fragen, die sich deine Seele je gestellt hat: der Bestseller "Das Trauma in dir" 

  • SEPIA: Furcht vor Ärzten, Angst zu verhungern, ein engen Räumen, Furcht es könnte sich etwas Schlimmes ereignen. Angst,  der Familie könnte etwas passieren, gleichzeitig Abneigung gegen Familie, oft Entfremdungsgefühl, "will" nicht mehr, oder "kann" nicht mehr. Sehr gereizt vor der Menstruation, "alles ist zu viel", Abneigung gegen Sex, möchte nur gehalten werden. Furcht vor schlimmer Krankheit, Angst ausgelöst durch Geräusche oder durch Augenantstrengungen.
     

  • Überforderung, Spagat zwischen Haushalt, Familie und Karriere, will alles perfekt machen, erschreckt sich leicht, meist schlimmer vor der Periode; kann nicht lange stillstehen, kräftige Bewegungen bessern alle Beschwerden. 
     

  • CALCIUM CARBONICUM: Angst um die Gesundheit, vor ansteckenden Krankheiten, vor Krebs, Verzweiflung um die Genesung. Besorgt, dass andere den Zustand bemerken könnten. Braucht und sucht dennoch Schutz, fühlt sich beobachtet, arbeitet viel und überanstrengt sich, erschreckt leicht. Angst, die Augen zu schließen, weil dann Horrorbilder auftauchen, Angst vor Dunkelheit, vor Geisteskrankheit, vor Gespenstern, vor Gewitter, Höhenangst, Angst vor Hunden, vor Mäusen; kann die raue Welt nicht ertragen, schreckliche Geschichten brennen sich tief in die Seele ein. Gewohnheitsmensch, Verlangen nach unverdaulichen Dingen, hilft Mammakindern besser loszulassen. Geistige Erschöpfung, schwitzt viel am Kopf, kalte feuchte Extremitäten
     

  • NATRIUM CHLORATUM:  Folgen von lang anhaltendem Kummer und Sorge ohne Aussicht auf Besserung, Hypochondrie, Furcht, lächerlich gemacht zu werden; Angst morgens beim Aufwachen, viele Herzsymptome. Perfektionist, Angst, Fehler zu machen. Angst vor Einbrechern und Räubern, besonders nachts; Furcht vor engen Räumen, dass sich etwas Schlimmes ereignen könnte, kann schlechte Gefühle nicht ausdrücken. Furcht vor Zurückweisung in oft aussichtslosen Liebesbeziehungen, kann nicht weinen oder zieht sich hierzu zurück. Meist fettige Gesichthaut und fettige Haare, Platzbacken, aufgedunsene, großporige Haut, merkt sich alle Streitigkeiten, Trost verschlimmert.
     

  • IGNATIA: Angst und Furcht in Zusammenhang mit akutem Kummer, Hysterie und hysterische Ohnmacht, viel Seufzen. Beißt sich leicht auf die Zunge oder in die Wange, Gefühle werden nicht gezeigt, dadurch entstehen innere Verkrampfungen, Schluckauf, Furcht vor Ärzten, vor Kleinigkeiten, Furcht geschlagen zu werden, vor Vögeln. Erwartet das Schlimmste und es passiert auch das Schlimmste. Furcht, den Arbeitsplatz zu verlieren. Symptome treten auch oft nach Schreck auf oder wenn man sich überarbeitet hat, plötzlicher Verlust der Freude an Tätigkeiten, die man bisher immer gerne gemacht hat, hat gerne die Hände bedeckt, verkrampft innerlich, die Zwerchfellgegend fühlt sich eingezogen an. Durch die Verkrampfungen werden auftretende Körperempfindungen oft fehlinterpretiert und so entsteht die Angst.

Dr. Schüßler & Dr. Bach

"Bei der Behandlung von Angszuständen darf man unter keinen Umständen die Schüßler Salze und Bachblüten vergessen", so Expertin Petra Hofmann.. Welche sich in der Praxis besonders bewährt haben, liest Du hier

Einen kostenlosen Download mit einem Überblick der 12 Funktionsmittel der Schüßler-Therapie findest Du hier.

Mehr Homöopathie für die Seele findest Du auf unserem Portal www.globulix.net

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